Wie schwer ist es Schwedisch zu lernen?

Wenn man die Beschreibungen von Schwedischkursen im Internet, in Prospekten oder auch den Angeboten von Sprachschulen liest, so ist es ungemein einfach Schwedisch zu lernen, denn es handelt sich schließlich um eine germanische Sprache und verfügt über Worte, die aus dem Deutschen übernommen wurden.
 
Ganz so einfach sollte man das Erlernen der schwedischen Sprache allerdings nicht sehen, denn wie schnell und wie gut man die Sprache lernen kann, hängt von sehr vielen Elementen ab. Das wichtigste dabei ist schon einmal die Sprachbegabung, denn für jemanden mit einem guten Sprachgehör und einem guten Gedächtnis ist das Erlernen von Schwedisch einfacher als für jemanden, der noch nie eine Fremdsprache lernte und ein Gedächtnis hat, das eher einem Sieb gleicht.
 
Die nächste, sehr wichtige Frage ist dann natürlich für welchen Zweck man Schwedisch lernen will. Will man nicht weiter als zu banalen Urlaubsgesprächen kommen, so kann man natürlich sagen dass Schwedisch keine sehr schwere Sprache ist. Man muss dabei jedoch bedenken, dass man sich in diesem Niveau Sprachfehler angewöhnen wird, die man später kaum noch beseitigen kann. Will man auch Bücher und Zeitschriften problemlos lesen können und den Inhalt vollständig erfassen, so wird Schwedisch natürlich eine etwas schwierigere Sprache, und will man vielleicht auch in Schweden arbeiten und die akademische Sprache beherrschen, so wird es ein sehr schwieriges Unterfangen, denn in diesem Fall benötigt man sehr tiefe Kenntnisse, die man bei keinem Kurs der Welt findet, da Kurse immer nur eine Basis schaffen können.
 
Und schließlich bleibt ein weiterer Aspekt und die Frage wie viel Zeit man eigentlich in Schweden verbringt, und welche Lernmethode man anwendet. Wenn man viel Zeit in Schweden verbringt, so ist es einfacher gutes Schwedisch zu lernen als bei einem Sprachkurs in Deutschland, denn beim tatsächlichen Sprechen, auch wenn es sich vielleicht um keine literarischen Diskussionen handelt, so hört man die Worte und Sätze, vernimmt aber auch die Körpersprache des Partners, die Gestik, und man bekommt vielleicht auch eine einfache Erklärung, falls es zu einem Missverständnis kam. Es ist daher weitaus einfacher in Schweden Schwedisch zu lernen als in Deutschland, trotz Internet und der Möglichkeit auch in Deutschland schwedische Bücher zu lesen.
 
Und dann bleibt natürlich auch noch die Frage wie gut die Aussprache sein soll, und ob man überall in Schweden unmittelbar verstanden werden will. Die Aussprache des Schwedischen zu trainieren kann zu einer echten Herausforderung werden, wobei man sich natürlich bewusst sein muss dass ein Deutscher einen gewissen deutschen Akzent nie verlieren wird, auch dann nicht, wenn er, oder sie, nach Schweden auswandert. Eine Ausnahme davon sind eigentlich nur Schauspieler, die ein extrem gutes Sprachgehör und Sprachvermögen haben und auf der Bühne in der Lage sind auch jeden deutschen Dialekt perfekt zu imitieren. Die schwedische Königin Sylvia war Dolmetscherin und spricht mehrere Sprachen, aber es gelang ihr, auch mit den besten Lehrern, nicht ihren deutschen Akzent zu verlieren. Dies gelingt eigentlich nur der nächsten Generation.
 
Es gibt daher keine klare Antwort auf die Frage wie schwer es ist Schwedisch zu lernen. Aber vielleicht ein kleiner Denkanstoß. Um die zehntausend wichtigsten Worte für ein Leben in Schweden in einem Jahr zu lernen, ohne jetzt auf die Grammatik, Redewendungen und anderes mehr einzugehen, muss man ein ganzes Jahr lang jeden Tag mindestens 30 Worte lernen und diese dauerhaft behalten. Wer dies je versuchte, weiß, dass dies eine echte Herausforderung ist.


 
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