Wie lange dauert es um Schwedisch zu lernen?
Auch in diesem Punkt sollte man nicht unbedingt den Angaben der Sprachschulen, der Kurse auf Internet oder anderen Informationen Glauben schenken, denn die Dauer hängt vom angestrebten Ziel und der Sprachbegabung ab. Und, was noch wichtiger ist, von der Zeit, die man täglich für das Erlernen der schwedischen Sprache aufbringen kann.
Wer sich lediglich verständlich machen will, und Fehler, die kein Schwede übel nimmt, einfach mit einkalkuliert, kann sein Ziel, bei vollem Einsatz in vier sehr intensiven Wochen erreichen, oder auch innerhalb eines Jahres, mit einem Sprachkurs, der zweimal die Woche am Abend stattfindet und man sich auch zu Hause mit dem Kurs beschäftigt.
Will man an etwas anspruchsvolleren Diskussionen teilnehmen, die Ironie eines Satzes erfassen und den Inhalt von Bücher und Zeitschriften in vollem Umfang verstehen (zumindest mit Hilfe eines Wörterbuches), so sollte man auf jeden Fall mit der vierfachen Zeit rechnen und täglich drei bis vier Stunden dem Sprachstudium widmen, ohne allerdings zu viele Tage ausfallen zu lassen. Die konkret notwendige Zeit hängt natürlich wieder von der Sprachbegabung ab und der Lehrmethode, beziehungsweise auch dem eigenen Vermögen eine Sprache zu lernen ab, denn es ist ein gigantischer Unterschied, ob jemand mit dem Gehör an eine Sprache gehen kann, oder eine Sprache auf optische Weise erfassen muss. Wer bereits andere Fremdsprachen lernte kann dies eventuell auch selbst erkennen, ansonsten benötigt man einen guten Lehrer oder einen Sprachwissenschaftler, der mit einigen einfachen Tests die Antwort geben kann. Wer die falsche Lernmethode wählt, wird für das angestrebte Ziel bis zu viermal so lange benötigen als jemand, der unmittelbar zur richtigen Lernmethode greift.
Wer das Bestreben hat wirklich sehr gut Schwedisch zu lernen, um, zumindest theoretisch, auch einen Roman oder eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben zu können, wird mehr oder weniger drei Jahre lang ganztägig Schwedisch lernen müssen, da man hierfür nicht nur einen sehr umfassenden Wortschatz und extrem gute grammatikalische Kenntnisse benötigt, sondern auch sehr viel lesen muss, Filme sehen muss, Rundfunk hörten sollte und ein sehr gutes Sprachgefühl für Schwedisch entwickeln muss, da man sehr viele Ausdrücke erfühlen muss, was nur über einen ausgedehnten Lernprozess funktioniert, der zwar in Deutschland begonnen werden kann, jedoch nur in Schweden auch perfektioniert wird.
Aber selbst wenn man drei Jahre lang täglich acht Stunden Schwedisch lernt, so bleibt ein Problem: Man wird immer noch einige Fehler machen. Eigentlich ist dies kein Problem, denn es gibt kein Buch ohne Druckfehler und auch kaum einen Schweden, der keine Fehler macht, aber dem Sachstudenten werden einige der Fehler auffallen an die ein Schwede nicht einmal denkt. Es kann sich dabei um Fehler handeln, die ein Schwede sein Leben lang macht, weil man nun einmal in seiner Sprachregion so spricht, aber ein Sprachstudent wird diesen Fehler als Problem betrachten, da er nach einem perfekten Schwedisch strebt, das es in Wirklichkeit auch in Schweden nicht gibt.